Die Geschichte der "Grosse Geistinger KG"

Man sagt den Geistingern nach, dass sie ein geselliges und lebensfrohes Völkchen seien. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass das Vereinsleben mit der Pflege der Geselligkeit stets in hoher Blüte gestanden hat, bzw. auch noch steht und dass auch der Karneval in Geistingen immer seine Freunde gefunden hat. Was sich im Geistinger Karneval vor der Jahrhundertwende getan hat, hört man aus den Erzählungen der älteren Bürger.
Das Dokument, welches bis vor kurzem als das Älteste bekannt war, ist ein Bild aus dem Jahre 1897. Es zeigt einen Rosenmontagszug in Geistingen mit Pferd und Wagen der Geistinger Brauerei. Der Geistinger Karneval ist zu jener Zeit eng mit der Brauerei verbunden gewesen. Der Bockwirt Johann Müller erzählt dazu: „Im Jahre 1897 war Herr Sepriundi Prinz von Geistingen. Außerdem war er zu dieser Zeit lange Jahre Präsident der Geistinger Karnevalsgesellschaft. Herr Sepriundi war der Reisende der Brauerei.“ Eigentümer der Brauerei war die Familie Sauerbier.
Die Brauerei förderte den Karnevalsgedanken und die Organisationen die sich damit beschäftigten. Die Gründe dafür sind ganz natürlich und liegen auf der Hand. Dazu nochmals Johann Müller: „Im Jahre 1904 sind in unserer kleinen Wirtschaft 14 hl Bier verzapft worden.“
Die Geistinger Karnevalsgesellschaft der Jahrhundertwende trug den Namen „Mir sinn uns enig“. Präsident war der oben erwähnte Bierreisende „Herr Sepriundi“ und anschließend Heinrich Frings, der als Rechtsbeistand später in Hennef wohnte.
Vor einigen Jahren konnte nach der Öffnung des Archivs der Druckerei Stroß in der „Hennefer Zeitung“ nachgelesen werden, dass der Name „Mir sinn uns enig“ schon 1874 erwähnt wurde. Der Name sollte ausdrücken, dass sich die Vereine gemeinsam dem Karneval angenommen hatten. Dies waren der 1874 gegründete Männergesangverein, der Junggesellenverein und später noch der Freundschaftsbund sowie der Radclub Cito. Hier wurde dann auch zum ersten Mal – wie bereits oben erwähnt – ein Rosenmontagszug mit Prinz und dem dazugehörigen Wagen durchgeführt.
Nach der Jahrhundertwende gab es in Geistingen eine „Kölner Invasion“. Die Gasmotorenfabrik Scheben & Krudewig zog Fachkräfte vorwiegend aus Köln nach Hennef. Diese Neubürger, aber auch Geistinger Altbürger, schlossen sich zur Karnevalsgesellschaft „Nordpol“ zusammen. Der Präsident war Johann Langen.
Es scheint, dass nach der Schließung der Geistinger Brauerei und dem Entstehen der neuen Karnevalsgesellschaft „Nordpol“ die Aktivitäten der alten Gesellschaft „Mir sinn uns enig“ zu Ende gegangen sind.
Der „Nordpol“ tagte in der Königstrasse beim „Schmitze Will“. Die Besucher der meist zur Winterzeit stattfindenden Karnevalsveranstaltungen mussten die offene und zugige Königstrasse benutzen. Hier wehte eine eisige Luft wie am Nordpol, daher auch der Name der Gesellschaft.
Der 1. Weltkrieg unterbrach das karnevalistische Leben in Geistingen. Nach dem Kriege wurde der Versuch gemacht, die Tradition der Karnevalsgesellschaft „Nordpol“ fortzusetzen. Es haben in den Nachkriegsjahren mehrere Sitzungen und Veranstaltungen unter dem Namen dieser Gesellschaft stattgefunden, jedoch gingen die Bindungen verloren.
Als 1933 das „1000jährige Reich“ anbrach, erlebten die Geistinger Bürger bald darauf eine unangenehme Überraschung. Die selbständigen Orte Geistingen, Hennef und Warth wurden zur Gemeinde Hennef zusammengelegt. Geistingen verlor so seine Selbständigkeit und damit auch seinen offiziellen Namen. Dies regte natürlich die Gemüter der heimatstolzen Geistinger mächtig auf. Jeder weiß noch, dass man in jener Zeit nicht zuviel reden durfte. Lediglich im Rheinland gab es zur Karnevalszeit immer ein gewisses Maß von Narren- und Redefreiheit. Was für ein Wunder, dass sich der Geistinger Volkszorn in die Maske des Narren stürzte. Im Jahre 1936 trafen sich wackere und heimattreue Männer in der Wirtschaft Müller zur Gründung einer Karnevalsgesellschaft, die den Namen „Mir sinn noch do“ tragen sollte. Dieses Motto war als Trotzruf gegen Hennef und die damalige Obrigkeit gedacht. In der ersten Sitzung der neuen Gesellschaft kam dann auch immer wieder der Zorn oder auch der Spott gegen die „Zwangsvereinigung“ zum Ausdruck.
Die Gesellschaft, die im Traditionslokal in der Königstrasse tagte, nahm einen raschen Aufschwung. Sie wurde seit der Gründerversammlung von Herrn Josef Krumbach jr. als Vorsitzenden geführt. Heinz Schönberg, der noch die letzten Sitzungen des „Nordpol“ präsidierte, stellte sich der neuen Gesellschaft als Präsident des Elferrates zur Verfügung. Die Vorstandsmitglieder der Vorkriegszeit waren die Herren Willi Müller, Jean Weber, Josef Nöfer und Fritz Wolf. Die Sitzungen waren volkstümlich und sehr beliebt. Damals kannte man noch keine Verpflichtung auswärtiger Kräfte! Krätzchensänger und Büttenredner wurden aus eigenen Reihen gestellt. Zu den Standartkräften gehörten Josef Winter, Toni Minz, Hubert Raderschadt, Josef Köhler und Fritz Wolf. Nachdem die Gesellschaft „Mir sinn noch do“ dem karnevalistischen Leben in der Gemeinde Hennef neue Impulse verschafft hatte, dachte man daran, im Jahre 1938 einen Rosenmontagszug durch die Gemeinde zu organisieren. Die Gemeindeverwaltung sagte ihre volle Unterstützung zu. Viele Vereine aus allen Ortsteilen machten mit. Die Organisation dieses ersten Rosenmontagszuges oblag der Geistinger Karnevalsgesellschaft, die auch das erste Prinzenpaar stellte. Prinz war Franz Gußmann, Prinzessin Frau Gertrud Krummbach. Es war ein wohlgelungener Zug, der 1939 unter der Regie der befreundeten Hennefer Gesellschaft wiederholt wurde. Der 2.Weltkrieg setzte dem karnevalistischen Leben wiederum ein Ende. Aber schon 1945 bemühten sich ehemalige Mitglieder, die Gesellschaft zu neuem Leben zu erwecken. Dies gelang auch. Bald fanden die ersten Nachkriegsveranstaltungen statt. Es war im wesentlichen der alte Vorstand aus der Vorkriegszeit, der die Gesellschaft leitete.
Es bestand immer eine enge Verbundenheit zwischen der Karnevalsgesellschaft „Mir sinn noch do“ und dem alteingesessenen Männergesangverein von 1874, vorwiegend bedingt durch „Personalunion“. Die meisten Mitglieder der Karnevalsgesellschaft waren auch Mitglieder des Männergesangvereins. Der Vorsitzende und der Geschäftsführer der Karnevalsgesellschaft waren gleichzeitig auch erster und zweiter Vorsitzender des Männergesangvereins. Als sich nach dem Kriege einige Schwierigkeiten in der Gesellschaft einstellten, wurde beschlossen, die Karnevalsgesellschaft dem Männergesangverein anzugliedern.
Es zeigte sich indessen nach einiger Zeit, dass die verschiedenartigen Aufgaben eines Männergesangvereins und einer Karnevalsgesellschaft nur dann zu bewältigen waren, wenn beide unabhängig und selbständig sind.
In einer Versammlung wurde dann die Selbständigkeit der Karnevalsgesellschaft wieder hergestellt. Den Vorsitz übernahm Franz Honnecker, währen Fritz Wolf das Präsidium des Elferrats übernahm.
Die Gesellschaft nahm jetzt einen raschen Aufschwung, zumal das Geld wieder etwas wert war. Die Sitzungen der Gesellschaft wurden zu einem beliebten Treffpunkt nicht nur der Geistinger, sondern auch der Bürger aus anderen Ortsteilen. Nachdem Franz Honnecker nach einigen Jahren den Vorsitz abgab und Fritz Wolf zeitweise als Vorsitzender und Präsident die Geschicke der Gesellschaft leitete, übernahm im Jahre 1956 Adolf Schmitz das Amt des Präsidenten. Unter seiner Leitung wurde die gute Tradition der Gesellschaft erfolgreich fortgesetzt.
In den Jahren 1950/60 konnte die Gesellschaft sogar mit einer eigenen Tanzgruppe aufwarten. Die Tanzgruppe nannte sich „Blau-Weiß Geistingen“. Tanzoffizier war Helmut Morell und Tanzmariechen Liesel Dornbusch, geb. Berger, später Hans Klein und Käthe Bröhl. Die Leitung hatte jahrelang Heinrich Krummbach, vielen von uns als „Männ“ in Erinnerung. Weitere Urgewächse waren zu jener zeit Willi Dornbusch, Erich und Josef Monz Der singende Koch der Sportschule Hennef, Franz Weckauff, sowie der Musiker und Komponist Georg Rüßmann, sind noch heute im rheinischen Karneval weit über die Grenzen Hennefs bekannt. „Sei doch nicht so pingelich“, „Duve am Dom“ „Am Mondag jeht de Zoch“ und natürlich „Sauerbraten“ sind nur einige von vielen Liedern aus ihrer Feder.
Seit 1960 stand eine neue Generation an der Spitze der Gesellschaft. Helmut Morell wurde Präsident, weitere Vorstandsmitglieder die Herren: Heinz Klein, Siegfried Horbach, Hans Müller, Ossi Morell, Willi Dornbusch.
1961 wurde das „Komitee Hennefer Karneval“ gegründet, bestehend aus: 1.Hennefer KG, KG Quer durch de Waat und Grosse Geistinger Karnevalsgesellschaft von 1897 e.V. Später hat sich die Fidele Flotte Dondorf dem Komitee angeschlossen. Seit 2005 sind die 1.Stadtsoldaten Hennef ebenfalls Mitglied. Karnevalsauftakt und diverse andere Veranstaltungen werden gemeinsam von den Gesellschaften des Komitees durchgeführt.
Zwischen der Geistinger Gesellschaft und den übrigen Karnevalsgesellschaften der Gemeinde haben immer gute Beziehungen gestanden. Der sichtbare Ausdruck dieser Freundschaft ist die rege Teilnahme auch der nicht im Komitee angeschlossenen Gesellschaften am Rosenmontagszug. Der vor Jahren abgelegte Name „Mir sinn uns enig“ ist damit heute so aktuell wie nie zuvor.
Im Rahmen dieser Veranstaltungen stellte die Geistinger Karnevalsgesellschaft den Gemeindeprinzen Matthias Linden und Leni Richarz als Prinzessin. Nachdem durch einige Schwierigkeiten, vorwiegend materieller Art, der gemeinsame Rosenmontagszug ausfallen musste, übernahm die Karnevalsgesellschaft „Mir sinn noch do“ die Organisation eines Ortskarnevals am Rosenmontag. Der Vormittag gehörte den Kindern. Nachmittags ging der Karnevalszug durch die Straßen von Geistingen. Man darf mit Freude und Befriedigung sagen, dass an diesen dorfeigenen Rosenmontagen allerhand in Geistingen los gewesen ist.
Es fehlten auch die Prinzen nicht, deren Herrschaftsbereich sich natürlich auf das Dorf Geistingen beschränkte. Der Stammvater der Prinzendynastie war Heinz Klein als Fuchet I. im Jahr 1955.
Im folgenden Willi Dornbusch, Siegfried Horbach, Helmut Morell, Dieter Korth und Hans-Günter Linden. Das Jahr 1961 brachte nach langjähriger Unterbrechung wieder einen gemeinsamen Rosenmontagszug und einen Gemeindeprinzen. Geistingen stellte 1963 den Gemeindeprinzen Ossi Morell mit seiner heutigen Frau Monika als Prinzessin. Im Jahr 1966 waren es Prinz Franz-Josef Welsch mit seiner Frau Uta und im Jahr 1969 schließlich Prinz Dr. Günther Stumpf mit seiner Frau Monika.
Nach zehnjähriger Amtszeit trat 1970 Helmut Morell aus beruflichen Gründen als Präsident zurück.
Sein Bruder Bertold Morell übernahm dessen Amt. Mit ihm wechselte auch teilweise der Vorstand in jüngere Hände.
Nach erfolgreicher Session 1971 kam dann im Jahr 1972 das 75jährige Bestehen der Gesellschaft. Dieses stolze Ereignis wurde mit einem Festkommers am 23. Januar 1972 im Pfarrheim unserer Pfarrei mit den Abordnungen der Dorfvereine und befreundeten Gesellschaften gefeiert.
Nach zahlreichen Verhandlungen mit den zuständigen Behörden war es gelungen, die Aula der Kopernikus-Realschule für die Ausrichtung der Karnevalssitzungen zu benutzen.
So konnte die Jubiläumsprunksitzung mit Prinzenproklamation am 14. Januar 1972 erstmals in der großen Aula der Realschule veranstaltet werden. Dort wurde als Jubiläumsprinzenpaar Prinz Werner I. (Neusser) und Ehefrau Doris I. (geb. Haas) proklamiert.
1975 folgte als Prinzenpaar, gestellt von unserer Gesellschaft, Helmut I. und Heide I. (Rosbigalle).
Am 30.12.1977 wurde unserer Gesellschaft als „Grosse Geistinger Karnevalsgesellschaft von 1897 e.V.“ ins Vereinsregister beim Amtsgericht Siegburg eingetragen.
1978 folgte Prinz Reinold I. (Köhler) mit seiner Ehefrau Prinzessin Hildegret I. (geb. Schmitz).
1981 Prinz Peter I. und Prinzessin Ingeborg I. (Ehepaar Blödorn-Hejcl).
1984 Prinz Walter I. und Prinzessin Marlies I. (Ehepaar Hausmann).
Am 15.11.1987 feierte die Gesellschaft ihr 90-jähriges Bestehen mit einem Festkommers in der Aula der Kopernikus-Realschule in gebührender Form. Im Jubiläumsjahr wurden der langjährige Präsident und Vorsitzende Bertold Morell und seine Ehefrau Karin vom Sitzungspräsidenten Peter Blödorn-Hejcl zum Prinzenpaar proklamiert.
1990 musste der Rosenmontagszug wegen starker Wettereinflüsse leider schon am Anfang abgebrochen werden. Prinz Manfred I. und Prinzessin Wilma I. (Ehepaar Eich) wurden somit um den Genuss gebracht, auf dem Prinzenwagen die Huldigungen ihrer närrischen Schar für die erfolgreiche Session entgegen zu nehmen.
1993 folgte Prinz Gerd I. und Gisela III. (Ehepaar Kinnart), die als Wirtsleute der Gaststätte „Klein’s Eck“ stadtbekannt waren.
1996 wurde unser langjähriger Senatorenbetreuer und Prinzenführer Walter Küpper mit seiner Ehefrau als Walter II. und Rosemarie I. zum Prinzenpaar gekürt.
1997 fanden bei der Grossen Geistinger Karnevalsgesellschaft von 1897 e.V. drei bedeutende Ereignisse statt:
Nach 26 Jahren trat Bertold Morell aus gesundheitlichen Gründen als Präsident zurück. Eine erfolgreiche Amtszeit ging mit Bedauern zu Ende. Als Nachfolger wurde Peter Mengwasser zum neuen Präsidenten und 1. Vorsitzenden gewählt.
Als die Grosse Geistinger KG 100 Jahre alt wurde, feierte man dieses Ereignis am 29.November 1997 gemeinsam mit Senatoren, Freunden und Gönnern, in der Aula der Kopernikus-Realschule mit einem Festkommers.
Eine Reihe von Senatoren spendeten Geldbeträge, so dass es der Gesellschaft ermöglicht wurde, zum 100jährigen Bestehen eine besonders schöne neue Fahne anzuschaffen. Entworfen wurde diese Fahne von unserem langjährigen Mitglied und ehem. Prinzen Peter Blödorn-Hejcl.
1999 wurde das Amt des Präsidenten und des 1. Vorsitzenden durch eine Änderung der Satzung geteilt. Zum Präsidenten wurde nun Peter Blödorn-Hejcl und zum 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Tamm gewählt.
Im gleichen Jahr stellte die Gesellschaft mit Rainer I. und Eva I. (Ehepaar Bruns) das Prinzenpaar der Stadt Hennef.
2002 wurden die Jecken von Prinz Hans-Gerd I. und seiner Prinzessin Ursula IV. regiert.
2003 stand wieder einmal ein Generationswechsel an. Seither führt Wolfgang Knott als 1. Vorsitzender die Geschicke der Gesellschaft. Als Präsident agiert nun Christoph Morell, der Sohn des Ehrenpräsidenten Bertold Morell.
2005 gelang es der Gesellschaft mit dem Ehepaar Knott wiederum ein sympathisches Prinzenpaar zu stellen. Als Wolfgang III. und Claudia II. repräsentierten sie die „Grosse Geistinger KG“ und die Stadt Hennef hervorragend.

2008 stand wieder ein großes Jubiläum an. Die Grosse Geistinger KG von 1897 e.V. feierte ihr 111jähriges Bestehen! Gleichzeitig wurde das Prinzenpaar der Stadt Hennef für die Session 2007/2008 von unserer Gesellschaft gestellt. Mit Prinz Werner V. und Prinzessin Hanne I. (Ehepaar Stangner) konnten wir wieder einmal auf über 130 Veranstaltungen glänzen.                                                      

2009 wurde mit dem "Rednerfrühschoppen für Herren" ein neues Konzept vorgestellt, welches hervorragend beim Publikum ankommt. Der Mut ein neues Format zu platzieren hatte sich  gelohnt.

Die Session 2010/2011 begann mit einem Einschnitt in der Geschichte der Gesellschaft. Erstmalig wurde ein von der Grossen Geistinger KG gestelltes Prinzenpaar, bereits im November proklamiert.  Die Inthronisierung der neuen Tollitäten erfolgte auf der Proklamation am 20. November 2011 im Rahmen einer sehr gelungenen Veranstaltung, mit geändertem Konzept und war ein voller Erfolg. Als Prinzenpaar der Stadt Hennef konnten der Geschäftsführer der Geesellschaft Jörg Reinhardt als Prinz Jörg II. und seine Gattin Agnes, als Prinzessin Agnes I., ihren symphatischen Frohmut auf vielen Veranstaltungen verbreiten. Die Session dauerte bis zum 07.März 2011 und war die längste Session überhaupt.


Für die Session 2013/2014 konnte die Gesellschaft mit ihrem 2. Kassierer Torsten Tamm und seiner Frau Jutta, wieder ein Elferratsmitglied proklamieren. Als Prinz Torsten I. und Prinzessin Jutta I. konnten wir wieder einmal ein symphatisches Paar als närrische Herrscher inthronisieren, die unsere Farben auf das Beste vertraten.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde im Mai 2015 der geschäftsführende Vorstand mit 1.Vositzender Wolfgang Knott, 2.Vorsitzenden Guido Leisen und Geschäftsführer Jörg Reinhardt, sowie Präsident Christoph Morell, bereits zum 5. mal gewählt und so eine kontinuierliche Vereinsarbeit weiterhin gewährleistet.

Als es am 18.11.2016 wieder an der Grosse Geistinger KG stand das Prinzenpaar der Stadt Hennef zu proklamieren, konnten wir mit unserem Präsidenten Christoph Morell, als Christoph I. und seiner Frau Anja, als Prinzessin Anja I., sicherlich einen großen Coup landen. Das bereits seit Jahren immer wieder "geforderte" Paar erlebte in den folgenden 103 Tagen eine "super geile Zigg", und wurden den hohen Erwartungen vollkommen gerecht. Auch hier konnte die Grosse Geistinger KG wieder einmal stolz auf "ihr" Prinzenpaar sein!

Im Jahre 2019 wurden Vertreter der Gesellschaft von der KG Kölsche Lotterbove e.V.1957 eingeladen, um am 1.Rednerfrühschoppen ihres Vereins als Gäste im Kölner Hotel Lindner teilzunehmen. Dieses Konzept des Rednerfrühschoppens, das nachweislich aus unseren Reihen hervorging und bei uns seit 2009 ein großer Erfolg ist, wird mittlerweile von vielen Veranstaltern kopiert und umgesetzt. Seitdem nutzen wir bei der Nennung dieser Veranstaltung den Zusatz „Das Original“.

In der Session 2019/2020 war es an der GGKG wieder, das Prinzenpaar der Stadt Hennef zu stellen. Mit dem Biobauern Bernd Dornbusch und seine Frau Susanne Dittrich, gelang es den Verantwortlichen wieder einmal, für eine große Überraschung zu sorgen, waren das seit Juni 2019 erst verheiratete Paar in der Karnevalsszene doch keine Unbekannten, da beide seit frühester Jugend bereits im Karnevals aktiv sind. Als Prinz Bernd II. und Prinzessin Susanne I. eroberten sie mit ihrem Charme schnell die Herzen der Hennefer Jecken.

Das Jahr 2020 sollte nun wieder einmal ein Jahr der großen Veränderungen und Einschnitte werden. Das sich zu diesem Zeitpunkt von China ausgehend bereits weltweit das neue Coronavirus SARS-CoV-2 verbreitete, nahmen wir zu diesem Zeitpunkt nur am Rande wahr, wissend und vertrauend auf eines der Kölschen Grundgesetze: Et hätt noch immer joot jejange! Doch weit gefehlt!

Wie heftig der Kampf gegen diese Pandemie entbrennen würde, konnte noch niemand ahnen und erst später, mit einigem Abstand, konnten wir erst überschauen, welch unglaubliches Glück wir hatten, die zurück liegende Session überhaupt haben beenden zu können. Der folgende Lockdown brachte das gesamte öffentliche Leben fast zum Erliegen. Als wir dadurch natürlich auch alle Vereinsaktivitäten vorerst bis Oktober ruhen zu lassen mussten, dachten wir doch insgeheim, dann „das Gröbste“ überstanden zu haben. Leider wieder falsch, wie wir alle wissen!

Die sonst im April/Mai stattfindende Jahreshauptversammlung der Gesellschaft musste daraufhin natürlich ebenfalls verschoben werden und so konnten wir in einer irgendwie gespenstischen Atmosphäre mit 40 Personen in der Meysfabrik, selbstverständlich bei entsprechendem Hygienekonzept, diese Versammlung erst im August durchführen.

Bei den anstehenden Neuwahlen, standen nun der der bisherige geschäftsführende Vorstand mit 1.Vorsitzendem Wolfgang Knott, 2.Vorsitzenden Guido Leisen und Geschäftsführer Jörg Reinhardt, sowie unserem Präsident Christoph Morell nach 17 Jahren nicht mehr zur Verfügung. Mit der Demission der 4 Protagonisten endete somit eine Ära, gingen doch aus deren Mitte alleine dreimal der Prinz Karneval der Stadt Hennef hervor. Es wurden in dieser Zeit zahlreiche Neuerungen etabliert, das Renommee unserer Gesellschaft gestärkt  und der Verein weiterhin sehr gut wirtschaftlich aufgestellt.  

Bei den folgenden Wahlen wurde nun Torsten Tamm zum 1.Vorsitzenden, Andreas Flöhl zum 2.Vorsitzenden und Paul Müller zum Geschäftsführer der KG gewählt und mit den geschäftsführenden Aufgaben betraut. Weiter wurde Patrick Maibaum zum Kassierer und Frank Theisen zu seinem Stellvertreter gewählt, sowie Rüdiger Karl und Franz-Josef Tasler zu Beisitzern. Als Literat blieb uns Dirk Graupmann mit seiner langjährigen Erfahrung – er ist seit 2003 in diesem Amt - erhalten. Auf den scheidenden HG Pützstück folgte nun Jörg Reinhardt als Senatspräsident. Schließlich wurde Elferratsmitglied Alexander Welsch zum neuen Präsidenten gewählt . Er soll zukünftig die Gesellschaft repräsentieren.

Der sich so zusammensetzende Vorstand hat durch die andauernden Umstände der Pandemie keinen leichten Start. Wir sind uns aber sicher, dass ihr umsichtiges Handeln die Gesellschaft weiterhin sicher durch die Zukunft steuern wird, getreu unserem Motto: Wo mir sin, es Jeestinge!

Man kann heute sagen, dass sich die aktive Bereitschaft aller Mitglieder zur Mitarbeit in den erfolgreichen Sitzungen und Umzügen der Grosse Geistinger K.G. widerspiegelt. Erfreulich ist vor allem die große Zahl von jungen Mitgliedern. Sie beweisen durch ihren Einsatz, dass die Freude am karnevalistischen Treiben auch bei der heutigen Jugend vorhanden ist. Nicht zuletzt hierdurch hat sich die Grosse Geistinger K.G. zu einer der tragenden Gesellschaften im Hennefer Karneval entwickelt.
Über 120 Jahre Grosse Geistinger KG heißt nicht nur mehr als 120 Jahre Karneval feiern, sondern auch aktiv sein, z.B. innerhalb des „Vereins Geistinger Ortsring“, dessen 1.Vorsitzender lange Jahre unser Ehrenpräsident Bertold Morell war, aktiv sein auf der Geistinger Altstadtkirmes, genau wie auf dem Geistinger Weihnachtsmarkt. Soziale und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, für das Allgemeinwohl und zur Pflege unseres gemeinsamen Rheinischen Brauchtums.

Dem Leser dieser chronistischen Erzählung werden sicher manche Erinnerungen an längst vergangene, frohe Zeiten wach. Man wird aber auch empfinden, dass die beschwingten Freuden der Karnevalszeit zum Wesenszug der Geistinger gehören.

Der Geistinger Karnevalsgesellschaft, die vor Jahren ihren Trotznamen „Mir sinn noch do“ ablegte und sich in Erinnerung an die Vergangenheit die „Grosse Geistinger Karnevalsgesellschaft von 1897 e.V.“ nennt, bleibt die Aufgabe, die Karnevalsfreudigkeit der Geistinger sozusagen treuhänderisch zu verwalten und diese Freudigkeit bei jedem Beginn der närrischen Session in Freude und Hochstimmung umzuwandeln und ausklingen zu lassen. Als Teil der Geistinger Vereine trägt die Gesellschaft innerhalb des „Ortsring Geistinger Vereine“ zum Erhalt des Brauchtums, wie des Weihnachtsmarktes und der Kirmes bei.

Mögen sich immer wieder genügend lokale Jecke in ihrer Karnevalsgesellschaft zusammen-finden, um sich und den Mitbürgern vill Freude zu bereiten.

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